Die Zeit ist reif. Das spüre ich, ganz tief in mir drin. Dabei muss ich gar nicht so lang in mich hineinhören, es ist mit jedem Schritt, den ich tue, allgegenwärtig:
Ich brauche eine Pause. Muss weg von Stress, weg vom Alltag – meine Batterien sind leer und wollen aufgeladen werden. Raus aus dem Hamsterrad, zurück in die Balance. Still stehen, innehalten, mich im Bewusstsein üben. Und genießen, ganz wichtig.
„Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben.
Es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen.”
L. A. Seneca
Schon längst wollte ich mir ein paar Tage freinehmen, habe es aber immer vor mir her geschoben.
Wann ist eigentlich dieses „irgendwann“, wo jene Dinge stattfinden sollen, die wir noch unbedingt tun wollten? Irgendwann ist heute, beschließe ich, und buche meinen Wellnessurlaub im Terentnerhof. Spontan, weil auch das geht. Man ist vorbereitet für Leute wie mich, die nicht akribisch planen. Leute wie mich, denen früher oder später auffällt, dass „irgendwann“ vielleicht auch „nie“ sein könnte.
„Ich wart seit Wochen, auf diesen Tag und tanz vor Freude über den Asphalt …“ singe ich zusammen mit den Toten Hosen, die mich auf meinen letzten Kilometern im Radio begleiten. Mein Navi lotst mich über die „Sonnenstraße“ in mein Urlaubszuhause. Kleinigkeiten, aber bereits der Straßenname lässt mich schmunzeln. Noch nie war ich allein im Urlaub, stelle ich fest, als ich das Auto parke. Höchste Zeit, weiß ich, als ich in meiner Suite aus dem Fenster blicke und meine neue Umgebung zum ersten Mal so richtig wahrnehme: grüne Wiesen, bunte Wälder, ferne, aber zum Greifen nah scheinende Bergriesen.
Allein oder gar einsam fühle ich mich dabei nicht. Ganz im Gegenteil: Es ist befreiend. Muss wohl mit dem Terentner-Urlaubsgefühl zusammenhängen, das mich umhüllt und mir sagt: Hier gehörst du hin, so wie du bist.
Das Schöne an einem Wellnessurlaub im Terentnerhof ist, dass sich irgendwie alles nach Wellness anfühlt. Das Frühstück am Morgen, die verführerischen Backwaren aus der hoteleigenen Patisserie, der Drink an der Bar, ja selbst die Yoga-Session in der neuen Fitness-Lounge. Obwohl mich diese Muskeln spüren lässt, von denen ich nicht einmal wusste, dass ich sie habe. Das Herbstwetter ist heute trüb, was aber noch lange kein Grund ist Trübsal zu blasen. Ist es doch die perfekte Gelegenheit, ins eigentliche „Wellnessparadies“ einzutauchen. Gesagt, getan.
Die neue Event-Sauna hat es mir angetan. Oben im dritten Stock gelegen, bietet sie freie Ausblicke nach draußen, wo sich bunte Herbstbäume im Kontrast zu den nebelverhangenen Wäldern zeigen.
Ich schließe die Augen und lasse mich vom Können des Aufgussmeisters verzaubern.
Leicht wie eine Feder schwebe ich im Panorama-Infinity-Sky-Pool, den ich mir für meinen letzten Abend für mich reserviert habe. Von 21 bis 23 Uhr gehört er mir allein. Mein Blick ist nach oben gerichtet, in den sternenklaren Himmel. In der Ferne bahnt sich der Mond langsam seinen Weg durch einzelne Wolkenfelder. Die kühle Herbstluft kribbelt auf meiner Nasenspitze, während das warme Wasser ein wonniges Wohlgefühl auf meiner Haut hinterlässt. Eine Sehnsucht überkommt mich – ich bin dankbar für dieses besondere Erlebnis. Eines, das nach Wiederholung ruft. Bald.
Ich bin hier, im irgendwann. Endlich angekommen.