Wir sind unterwegs in Richtung Süden.
Genauer: Nach Meran. Noch genauer: zu den Gärten von Schloss Trauttmansdorff.
Wally – unsere Gastgeberin vom Hotel Terentnerhof – hat uns das exotische Gartenparadies empfohlen und so sind wir – ständig auf der Suche nach neuen Abenteuern – dem Ratschlag gefolgt. „80 Gartenlandschaften auf einer Fläche von 12 Hektar mit Pflanzen aus aller Welt, Erlebnisstationen, Tieren und traumhaften Aussichtspunkten“ lesen wir in der Broschüre.
„Ein Ausflugsziel für alle – Jung und Alt, Pflanzenexperte oder Laie.“
Ein 360° Grad Blick bestätigt diese Worte. Wir sind fasziniert. Und vielleicht auch ein bisschen neidisch auf den grünen Daumen der Gärtner. Während hier die exotischsten Pflanzen gedeihen und sich offensichtlich zu 100 % wohlfühlen, schaffen wir es nicht mal unseren Kaktus am Leben zu halten …
Während wir noch überlegen, wo wir unseren Rundgang beginnen, zucken wir zusammen. Was war denn das?! Wir tauschen fragende Blicke mit einigen japanischen Touristen – Verwirrung äußert sich offenbar in jeder Sprache & Kultur gleich. Und wieder! Ein Pfauenschrei! Und gleich dahinter hört man „Määääääh!“. Wir besinnen uns. Es war doch auch was von Tieren die Rede! Die japanischen Touristen strahlen. Wir auch. Los geht’s, ab in die Gärten!
Der Duft von Zitronen liegt in der Luft. Ein mächtiger Olivenbaum reckt sich der Sonne entgegen. 700 Jahre hat er schon auf dem „Buckel“ – hat sich aber gut gehalten, finden wir. Plötzlich stehen wir mittendrinn im „Verbotenen Garten“. Ein Giftgärtchen, bewacht von einer knorrigen Hexe und lauter skurrilen Gestalten. Schnell wieder raus – und weiter zu unseren guten Freunden, den Kakteen …
Es wird kühler, Wasserfälle und Miniaturwälder aus Amerika bieten natürliche Frische. Wir entdecken den Bambuswald, das geheimnisvolle Farntal, einen Palmenstrand und … ein Glashaus. Hier gedeihen Gewürze wie Kurkuma oder Vanille, Ayurvedapflanzen, Orchideen, eine Sammlung an Kleinsttieren und mehr!
Wir treffen die japanische Familie von vorher wieder. Der verwirrende Gesichtsausdruck hat sich vertieft. Kein Wunder – stehen wir doch mitten im Irrgarten. Wieder draußen queren wir den Seerosengarten und gelangen in den duftenden Sinnesgarten. Wahrlich, ein Traum für die Sinne. Mhhhmmmm!
Ob Grotte mit Multimediashow, botanische Unterwelt, geologisches Mosaik oder Summfelsen – langweilig wird uns in den Gärten nicht! Schließlich sind wir auf unserer Tour ganz oben angekommen – glauben wir jedenfalls. Denn, immer wenn man meint alles gesehen zu haben, entdeckt man hier wieder etwas Neues. Was sich wohl hinter der Voliere befindet? Wir treten ein und stehen mitten im Zoo. Bunte Papageien beäugen uns und legen sich in Pose für das perfekte Foto, dass sogar Heidi Klum neidisch wäre. Und dann, stehen wir da. Die Aussichtsplattform vor uns ist sichtdurchlässig und scheint in der Luft zu schweben. Trotz Höhenangst wagen wir uns bis ganz nach vorne und staunen über die Aussicht die sich uns bietet …
„Leben ist nicht genug“, sagte der Schmetterling.
„Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume muss man auch haben!“
(Hans Christian Andersen)