Locker, flockig, Schnee

Wandern im Winter: Hoch zur Pertingeralm

Weiß, weiß und weiß, wohin wir auch schauen – das ist das Motto eines Winterurlaubs, wie zwei Naturliebende ihn nicht besser buchen könnten! Es rieselt schon seit zwei Stunden und wir freuen uns wie irre auf unsere heutige Winterwanderung. Der fallende Schnee kann uns nicht aufhalten, sondern feuert uns erst richtig an. Eine kleine Runde zur Pertinger Alm sei die perfekte Schneewanderung, meint Wally vom Hotel Terentnerhof.

Das lassen wir uns nicht entgehen!

Pertingeralm - Türschild auf Holz - Hotel Terentnerhof Pertingeralm - Eingang - Hotel Terentnerhof Winterwanderung zur Pertingeralm - Menü - Hotel Terentnerhof

Wir fahren mit meinem kleinen Auto Richtung Bruneck und biegen vor dem Terner Dorfende links ab. Die Bergstraße zieht hoch, höher, immer weiter nach oben. Kurvig geht’s Richtung Nunewieserhof, einem bezaubernden Bergbauernhof unterm Waldrand. Hinter und unter uns vermuten wir das Sonnendorf und einen umwerfenden Ausblick Richtung Kronplatz – doch Dorf und Skigebiet verstecken sich unter dicken weißen Nebelwellen. Das Tal, die Stadt, der Alltag – alles löst sich auf, im Wolkenozean unter uns.

Am Ende der Bergstraße liegt zwischen Fichten und Lärchen der Parkplatz Pertingeralm-Schneeberg. Weit und breit ist niemand zu sehen, nur ein Habicht flattert tief und schneetrunken. Unter einer weißen Schneeschicht blitzt ein zitronengelbes Auto heraus. Ansonsten – nur das leise gedämpfte Knirschen unter unseren Winterstiefeln.

 

Weiße Stille und ein Vogel

Wir stapfen los, der Schneehimmel gibt Gas. Wir plaudern und kichern und ringsum – unendlich viel weiß. Weiße Punkte, weißer Vorhang, weiße Daunendecke. Ich finde eine Kapuze in meiner Jacke, ein Glück, wie sich dann herausstellt, denn auf meinen Kopf legt sich mit der Zeit eine fluffige Schneemütze.

Keine einzige Abkürzung nehmen wir, es ist zu schön, zu still. Der Forstweg zieht mit einigen wenigen Kehren leicht nach oben, er scheint die perfekte Rodelbahn zu sein. Und da düst uns auch schon ein Pärchen entgegen. Wie muss das Rodeln erst laufen, wenn die Bahn gut präpariert ist!

 

Die Alm und das Wetter

Nach einer knappen Stunde sind wir bei der urigen Pertingeralm auf 1850 Höhenmetern angekommen. Das Hauptgebäude ruht dort oben – wettergegerbt, wie aus einer anderen Zeit. Aus dem Kamin steigt eine zarte Rauchsäule und auf einem Tisch vor der Hütte liegen Brotkrumen für die Vögel. Die Wetterstation erklärt: Es schneit.

Inzwischen flockt es so stark, dass wir nur kurz einkehren, einen heißen Tee mit Rum trinken. Der Hüttenwirt Bernhard spendiert uns noch einen Nusseler für den Abstieg und schickt uns dann mit einem herzlichen aber bestimmten „Husch-husch“ nach unten.

 

Sonne im Schnee

Unsere Fußabdrücke sind inzwischen schon ganz verschwunden und der Nachmittag kippt so langsam in den frühen Abend. Zurück am Parkplatz fangen wir noch die letzten Flocken ein und graben mein kleines Auto aus dem Schnee hervor. Die Wolken lösen sich schon langsam auf. Das Sonnendorf liegt in den Hang gekuschelt unter uns, die ersten Lichter in den Häusern gehen an. Langsam fahren wir zurück ins Hotel Terentnerhof: ab in die Sauna zum Aufwärmen! Verzaubert sind wir – und wunschlos.