Das Herz-Jesu Fest in Südtirol

„Feuer und Flamme für die Tradition“

Orangerot flackern die Feuer. Flammen züngeln empor und erhellen die Dunkelheit, das Gipfelkreuz und die Almwiese. Jedes Jahr, stets am 2. Sonntag nach Fronleichnam (Juni) leuchten die Bergfeuer in Süd-, Ost- und Nordtirol …

Vielleicht haben Sie es auch schon einmal beobachtet, vielleicht sind Sie aber auch ein Kenner der Tiroler- bzw. Südtiroler Landesgeschichte und deshalb sind Ihnen die Feuer am Berg und zu Tal schon längst ein Begriff, welche stets am Herz-Jesu-Sonntag entzündet werden.

Herz Jesu Feuer am Gipfel - Hotel Terentnerhof Herz Jesu Feuer in Südtirol - Hotel Terentnerhof

Aus Liebe zur Heimat

Heimat – mancherorts ein widersprüchlicher Begriff. In Südtirol jedoch eine Bezeichnung mit vielen Facetten, welcher meist in einem Atemzug mit Brauchtum und Tradition genannt wird. Die Herz-Jesu-Feuer gehen auf den Herz-Jesu-Schwur von 1796 zurück. In jenem Jahr bedrohten französische Truppen unter der Führung von Napoleon I. das Land Tirol, nachdem die Armeen der Habsburger in Norditalien besiegt worden waren. Dies traf Tirol recht unvorbereitet, mussten die Tiroler doch selbst für die Verteidigung der eigenen Grenzen sorgen. Bei einem Treffen in Bozen gelobten die Tiroler Landstände rund um den Stamser Abt Sebastian Stöckl, das Land dem „Heiligsten Herzen Jesu“ anzuvertrauen, um so göttlichen Beistand zu erhalten.

Man gelobte im Siegesfall und im Namen des Volkes das Herz-Jesu-Fest jährlich feierlich mit Bergfeuer zu begehen.

Das Licht in der Dunkelheit

Hoch oben auf den Gipfeln der Bergriesen, auf Almen, Hügeln oder Felsvorsprüngen – überall kann man die Herz-Jesu-Feuer beobachten. Meistens kunstvoll und mit Bedacht angeordnet: die Form von Herzen, Kreuzen, des Tiroler Adlers und die Jesusinitialen IHS oder INRI lassen sich klar erkennen. Das dafür benötigte Brennholz wird oft stundenlang auf die Berggipfel getragen – nicht nur von Vereinen, sondern auch von Privatpersonen.

Deshalb – wenn Sie ein Südtiroler während Ihres Juniurlaubes in Terenten fragt „Geahsch mit Feurlan schaugn?“, dann sagen Sie einfach Ja.